Es ist in aller Munde: Jupiter und Saturn treffen am 21.12.2020, von der Erde aus gesehen, aufeinander und das Ganze in Opposition zu Regulus, dem königlichen Stern – dem Herz des Löwen.
Dass das alles am Tag der Wintersonnwende passiert, ist anscheinend nicht mehr als ein Sahnehäubchen drauf – wo es doch sonst jedes Jahr keinen Menschen interessiert.
Und wozu braucht der Mensch überhaupt diese „Neue Zeit“-Blase? Die letzten 30 Jahre gab es so viele dramatische Zeitenwenden und Weltuntergänge wie schon lange nicht mehr. „An den Taten sollt ihr sie erkennen“. Da haben unsere großen Wenden verhältnismäßig wenig vollbracht.
Tatsache ist: jeder Umschwung passiert einfach nicht von heute auf morgen. Es ist immer ein Prozess, eine Phase des Übergangs. Tatsache ist auch, dass jeglicher Prozess nichts bringt, wenn der Mensch nicht mitarbeitet. Das wäre, als wenn wir zum Physiotherapeuten gehen würden, damit unser Knie nach der Operation wieder funktioniert, und dann setzen wir uns mit einem feinen Getränk in den Couchsessel, betrachten den schwitzenden Therapeuten und sagen: „Mensch, das ist aber ein Genesungsprozess!“
Also, was bringt uns das alles mit dem neuen Zyklus? Oder ist das vielleicht die falsche Frage?
Welche Frage könnte die bessere sein? Welche Veränderungen, Bestrebungen, Tendenzen in unserer Welt bestehen gerade? Oder sogar: Was können wir Menschen tun, um ein besseres Leben für uns und unsere Freunde, die Tiere und Pflanzen, und die Erde zu ermöglichen?
Die anderen Fragen und dessen Antworten sind nur nötig, wenn man die Tatsachen vor den Augen nicht sehen kann oder offensichtlich nicht sehen will. Und die Astrologie kann uns zumindestens einen Hinweis dafür geben.
Große Konjunktion
So heißt ein Treffen von Jupiter und Saturn. Also, was passiert denn da eigentlich?
Saturn und Jupiter gemeinsam beeinflussen grob gesagt die Religion, die Philosophie, die Weltanschauung und Denkweise der Menschheit und damit auch die Kultur, das Staats- und Rechtswesen.
Sie treffen nun alle 20 Jahre aufeinander, und zwar in so einer Regelmäßigkeit, dass sich ein gewisses Muster erkennen lässt: über mehrere Jahrhunderte hinweg bleibt diese hauptsächlich im Sternzeichen des gleichen Elements. Nun heißt es, dass dieses Element dann die jeweilige Zeit besonders „prägt“.
Manche sind überzeugt, wir wechseln heuer in das Luftelement, nach alter Lehre berechnet war der Übertritt in das Luftelement aber bereits um 1980 bei einer koniunctio mediae (auch wenn im Jahr 2000 noch mal eine Phase im Erdelement war, es geht hier um Zyklen von 200 Jahren). Schon da alleine bemerken wir ein bemerkenswertes Zeichen der heutigen Zeit, wenn wir es nach dieser Luftqualität beschreiben: man bläht gern Dinge und Zeichen in Übergröße auf.
„Wir treten ein in eine große Wende,..“ dabei sind wir schon längst drin. Und dies ist ja nur eines der vier Elemente, also umgreift der größere Zyklus wieder 800 Jahre. Abgesehen davon, dass es noch weit aus größere solche Zeitepochen gibt, sind da noch so viele andere Aspekte die mit in das Ganze hineinspielen.
Element Luft
Nun gibt es so viele mögliche Varianten der Luftqualität, und so vieles können wir heute auch tatsächlich entdecken. „Viele Möglichkeiten“ an sich, sind schon so eine Sache, üppiges Wachstum, Kommunikation, Geistigkeit und vieles mehr. Mann kann durchaus sagen, dass all dies eine große Rolle (wenn auch nicht die alleinige) spielt. Nun liegt es aber an unserer Steuerung, unserem Impuls wohin die Qualität, in neutralem Sinne, geht. Sehen wir uns einige wenige Beispiele an:
Die Digitalisierung an sich, ist das Schlagwort der Zeit. Aber entscheiden wir sie als sinnvolles, wahrhaft hilfreiches Instrument zu verwenden? Oder meinen wir, es ist doch so fortschrittlich wenn unsere Kinder mehrere Stunden täglich am Schirm sitzen und nur noch geistige Nahrung (in welcher Qualität auch immer) zu sich nehmen?
Oder Spiritualität – die Beschäftigung mit dem Geistigen – wird ein immer größeres Thema. Nun liegt es an uns, ob es Sinn macht allem Materiellen zu entsagen, uns zum rein geistigen Wesen zu entwickeln und dabei auf unsere Natur und die Mutter Erde zu vergessen.
Vielfalt: ja, es ist wunderbar zu sehen welche Mannigfaltigkeit es in der Welt gibt. Reicht es aber nicht eigentlich, nur das eine bei mir zu Hause zu haben und damit wahres Glück zu entdecken?
Und sind dies nur so kleine Beispiele, Sie selber sehen mit wahrhaftig geöffneten Augen sicherlich noch viel Brisanteres.
Nichts passiert nur im Aussen, wir sind immer Teil davon.
Das heißt, wenn wir eine planetarische Konstellation als so wichtig erachten, müssen wir deren Wirkung bei uns selber, unseren Entscheidungen und der Entwicklung in unserer Gesellschaft hinterfragen und bewusst beeinflussen.
Es liegt an uns wohin unsere Reise geht. Wenn wir uns entscheiden, diesen Weg der Luft mit den Werten Freundsamkeit, Achtung und Wahrung der Hoheit der Natur und der Würde des Menschen zu gehen. Wenn wir keine Easy-to-use-, sondern wahrhaftige Spiritualität leben. Wenn wir uns entscheiden, die Hände nicht in die Hosentaschen zu stecken und zu realisieren, was eine Zeitenwende oder auch eine mögliche Fernsteuerung des Menschen bedeutet, dann gehen wir einen wahrhaftigen Weg des Geistes der Sinn macht.
Und schlussendlich wäre es doch schon so viel, wenn wir einfach nur mal beachten würden, dass am 21.12.20 Sonnwende ist. Es beginnt ein neuer Zyklus. Das Licht wird wieder geboren! Ein gänzlich neuer Anfang, wie jedes Jahr. Wer sich ein bisschen weniger um Weihnachtsgeschäfte kümmert und auf den einen oder anderen Newsfeed verzichtet, kann das auch regelrecht spüren.
Jede traditionelle Kultur feierte und feiert nach wie vor das wiederkehrende Licht in der längsten Nacht des Jahres, um mit der Natur zusammen ein weiteres Erneuern zu feiern und zu erleben. Das können wir alle zusammen, jeder kann daran teilhaben!
Und ein neuer Zyklus beginnt…