Das Leben eines (naturspirituellen) Heiden

Unsere Spiritualität und unser Glaube waren und sind stets mit der Natur verbunden. Da der Mensch ein Teil der Natur ist, konnte er sich da niemals rausnehmen und wird es niemals können. Er lebt mit der Natur und sein Leben hängt von der Natur ab. Früher lebte er stets im Einklang mit der Natur, wobei es auch früher vor kam es, dass er sich von der Natur entfernte oder abschnitt, weil er meinte, dass er sie, die Natur und ihre Gesetze nicht braucht und missbrauchen kann. Jede vorangegangene Hochkultur hatte dadurch dasselbe Schicksal. Ein Schicksal, das bedingt war durch die Missachtung der Naturgesetze. So wird und wurde der Mensch immer wieder zur Autoimmunerkrankung seines Seins.

Dies sollte uns zu denken geben. Kann es denn sein, dass der Mensch nicht fähig ist zu begreifen, dass sich solch Dinge immer und immer wieder im Laufe der menschlichen Evolution wiederholen müssen? Kann es sein, dass er unfähig ist Schlüsse aus der Vergangenheit zu ziehen? Es muss wohl so sein, sonst würde es sich nicht wiederholen.

Und deshalb sind wir wieder in einer Phase des großen Wandels. Herbeigeführt durch Hochmut, Gier, Unverständnis an Abläufen der Natur vom Großen Ganzen, Egoismus und Egozentrik, Machtstreben, Unterdrückungsbedürfnis und vielen anderen Eigenschaften, wurde Mensch und Natur viel Leid angetan. Das mangelnde Bewusstsein für Vorgänge in der Natur und deren Wirkung und Wechselwirkung führen zu katastrophalen Umständen, an denen nicht nur der Mensch, sondern auch Tier- und Pflanzenwelt leiden und zu Grunde gehen.

Es ist nun die Zeit gekommen um aufzuwachen und zu handeln. Wie mein Freund und Lehrer Uthar zu pflegen sagt: „Die Zukunft muss enkeltauglich sein“. Um dies zu erreichen, muss der Mensch den Einklang von Körper, Geist und Seele erlangen und im Einklang mit Mutter Erde leben. Dafür benötigt der Mensch aber die Fähigkeit, seine körperliche und soziale Gesundheit zu optimieren. Der Mensch darf nicht vergessen, dass er nur dadurch gesund sein kann, wenn er drauf schaut, dass auch um ihn herum alles gesund ist und bleibt.

Im Leben von Menschen, Gesellschaften und Kulturen gab es stets irgendwelche Krisen. Doch niemals zuvor ist es so weit gekommen, dass die komplette Erde darunter zu leiden hat. Tier- und Pflanzenarten sterben massenweise aus, geleitet durch ein Bewusstsein, das nur an sich selbst denkt und was noch schlimmer ist: in diesem Bewusstsein scheint es kein morgen zu geben.

Es muss also eine Bewusstseinsveränderung her, wenn wir die Richtung zum Wohle des Großen Ganzen ändern wollen. Dem heute lebende Heiden sollte es bewusst sein, dass er in der Pflicht ist, sich Mutter Erde zu verpflichten und sich den Traditionen seiner Ahnen zu widmen. Beides bedingt sich unweigerlich. Ein solches Leben ist ein vielfältiges Leben, mit einer dementsprechend großen Anzahl von Themen, die darauf warten gelebt zu werden.

Da ist einmal das Thema, die Verbundenheit zwischen Mythen und Natur zu erkennen und diese auch vom Herzen her zu leben – mit großer Hingabe und Respekt. Die Symbolsprache der Edda kennen und das tiefe Verständnis dafür bekommen. Ein Heide hat die Pflicht, die Naturgesetze zu studieren und danach zu leben. Er soll mit den Zyklen der Natur vertraut sein, damit er versteht, warum es wichtig ist, die Jahreskreisfeste zum richtigen Zeitpunkt zu feiern. Die Feste sind als soziale Komponente ein wichtiger Teil des im Alltag gelebten Heidentums. Das heißt, Heidentum muss alltagstauglich sein. Nur auf Lagerplätzen bei das Heidenleben zu imitieren ist Lug und Trug an der eigenen Person und ein Hohn gegenüber unseren Ahnen, Göttern, Tradition und Natur. Solch ein gebaren ist nichts anderes, als eine Egobefriedigung, wie es auch der Rest der Welt tut. Natürlich darf und soll das Lagerleben Platz im Leben eines Heiden haben. Es macht Spaß sich mit Freunden zu treffen und sich vom gewöhnlichen Alltag zu befreien. Das Leben ist eben auch ein Heidenspaß.

Ein echter Heide sucht keine Ausreden, sondern er ist tatkräftig.
Ein echter Heide setzt sich für Mutter Erde ein. Er ist sozusagen der Krieger FÜR Mutter Erde, kämpft aber gewaltfrei. Er verschmutzt sie nicht, sondern befreit sie vom Schmutz, den er in der Natur findet. Er schaut, dass sein Konsumverhalten dem Wohle des Großen Ganzen dient.

Ein echter Heide weiß von der Heiligkeit der Mutter. Darum feiert er bei Festen im Nemeton (heiligen Hain) mit. Damit drückt er seinen Dank ihr gegenüber aus. Er soll auch danken, Denn Dankbarkeit ist die höchste Form der Anerkennung. Wer, wenn nicht unsere große Mutter verdient Dankbarkeit im höchsten Maße. Sie gibt uns alles, was wir am Körper tragen und was wir in Form von Nahrung und Wasser zu uns nehmen. Und wird den Wert dieser Geschenke erkennen, der verschwendet diese Gaben nicht, sondern geht sorgsam und nachhaltig mit ihnen um.

Ein echter Heide nimmt sich täglich mindestens einmal Zeit, um mit den Göttern Zwiesprache zu halten und er gedenkt seiner Ahnen und ehrt sie. Er weiß, dass er von ihnen abstammt und ohne sie wäre er nicht.

Ein echter Heide hält sich fit mit Körper-, Geistes- und Seelenübungen und er erweitert so stets seine Konfortzone. Er genießt kaltes Wasser beim Duschen, achtet auf gesunde, regionale und abwechslungsreiche Ernährung. Er übt sich auch in Verzicht, um mit Mangel gut umgehen zu können.

Ein guter Heide übt sich in seinen Gedanken, denkt nichts Schlechtes, respektiert das Fremde und lernt davon. Gleichzeitig ehrt er seine Traditionen, ist heimattreu und er pflegt seine Traditionen.

Ein echter Heide ist stets wissbegierig und erweitert seinen Horizont. Er möchte Zusammenhänge erkennen können, damit er weise handeln kann.

Wega, Dd.


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